Montag, 18. August 2014

Ein Pferd, ein Pferd, mein Königreich für ein Pferd!

 - William Shakespeare, Richard III.



Das dritte Quartal ist in unserer Familie immer ein wahrer Geburtstagsmarathon - von Anfang Juli bis Ende September wird ständig gefeiert. Für meine Zwecke also eine paradisische Zeit, da ich nach Lust und Laune neue Rezepte und ausgefallene Ideen ausprobieren kann. Gerade im kleinen Familienkreis kann man da auch mal eigene Kreationen wagen, ohne das 'Gesicht zu verlieren' wenn es mal nicht ganz so gut geworden ist.

Im August stand nun also zunächst der Geburtstag meiner zweiten Schwester ins Haus. Nachdem ich den meiner ältesten bereits verpasst hatte (da war ich leider noch am studieren in der Ferne), ließ ich mir diese Gelegenheit natürlich nicht entgehen. Noch dazu ist eine hübsche Torte ein schönes Geschenk, wenn man nur über begrenzte finanzielle Mittel verfügt.
Die erste fixe Idee für meine pferdenärrische Schwester war eine Pferdefigur aus Fondant auf einer grünen Kokos-Wiese - um diese Idee herum musste eine Torte entwickelt werden.

Im Juni hatte ich ja bereits eine sehr leckere Himbeer-Torte anlässlich des Geburstages meines Großvaters gebacken, die überall sehr gut an kam. Aber ich backe ungerne die gleiche Torte mehrfach - noch dazu eignete sich diese Torte nicht als Motivtorte. Als Basis für weitere Überlegungen war sie aber perfekt.

Heraus gekommen ist eine Pina-Colada-Torte mit Pferd.

Aufgebaut ist die Torte aus einem klassischen Mürbeteigboden ganz unten und dann drei Bisquitböden als Schichten. Gefüllt ist die Torte mit einer Kokos-Ananas-Creme (Pina-Colada eben) und einem Ananas-Fruchtspiegel. Die Wiese ist wie geplant aus gefärbten Kokosflocken entstanden.

Ein paar Details zur Torte:

Die Kokosflocken und den Ananasspiegel habe ich bereits am Vortag vorbereitet.

Die Kokosflocken (ich empfehle hier die etwas teurere Variante von Seeberger zu nehmen, da hier die Flocken etwas größer sind und so eine schönere Grasstruktur entsteht) habe ich mit einem kleinen Klecks Pastenfarbe und ein paar Tropfen Wasser eingefärbt. Am Besten tastet man sich an die Farbmenge heran, um das perfekte Grasgrün zu erhalten. Ich empfehle hier für Einmalhandschuhe zu tragen, sonst sind die Finger gleich mit grasgrün gefärbt. Über Nacht können die Flocken dann wieder etwas austrocknen, da sie sonst sehr klebrig sind und sich nicht gut verteilen lassen.

Den Fruchtspiegel habe ich aus 350g pürrierter Dosenananas und sieben Blatt Gelatine zubereitet. Die Masse habe ich in eine mit Backpapier ausgelegte Springform gefüllt und möglichst glatt gerstrichen. Sobald das Ganze zu gelieren begann, ab ins Eisfach damit.

                      Die Füllung:

200 g Schmand
1 Pck. Vanillin-Zucker
500 g Kokos-Joghurt
400 g kalte Schlagsahne
100 ml Pina-Colada-Sirup von Monin
75 g Zucker
12 Bl. Gelatine weiß

1/3 der Masse wurde mit 150g pürrierter Dosen-Ananas gemischt.
Die restlichen 2/3 wurden noch mit etwas weißem Rum verfeinert.



Aus der 'hellen' Masse wurden die ersten beiden Tortenschichten gemacht, die dritte Schicht bildete der vorbereitete Fruchtspiegel. Diesen zunächst leicht antauen lassen und dann auf den zweiten Tortenboden legen, dritten Boden oben drauf. So bekommt man eine perfekte Ananas-Schicht. Der Vorteil des halb-gefrorenen Bodens gegenüber einer frischen Ananasschicht zeigt sich dann beim Ummanteln der Torte.
Sobald die Creme im Kühlschrank schön fest geworden, kam der Tortenring ab und die Ananas-Creme statt dessen um den Kuchen herum. Da die Ananas-Schicht durch das einfrieren noch immer sehr stabil ist, vermischt sich die Frucht nicht mit der Creme und es gibt keine große Sauerei. Später beim Essen ist die Fruchtschicht dann aber schön aufgetaut.










Die fertig ummantelte Creme wurde dann noch mit dem eingefärbten Kokos bestreut und mit dem Fondant-Pferd dekoriert. Ich habe als angedeuteten Zaun noch ein paar Mikadostäbchen in die Torte gesteckt. Leider habe ich am Ende dann vergessen die bereitgelegten Zuckerblümchen noch auf der Wiese zu verteilen - aber es sah auch so sehr schön aus. 







Anmerkungen:
Die Torte kam super an und war auch recht lecker, ein paar Sachen würde ich aber beim nächsten Mal ändern.

Ich würde im Nachhinein mehr Creme machen und die äußere Ananas-Creme-Schicht damit dicker machen. Die ist bei mir doch recht dünn geworden und damit etwas unter gegangen. Beim Rum habe ich einen guten Schuß rein, das hätte auch etwas mehr sein können, das hat man beim Abschmecken super harmonisch rausgeschmeckt, in der Torte selbst später kam es kaum raus.
Ob man dem Fruchtspiegel noch etwas Zucker zusetzt ist Geschmackssache, wer es gerne sehr süß mag kann das machen. Aber im Grunde ist die Creme im Zusammenspiel süß genug.

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